Die pränatale Phase des Welpen
![]() | Die vorgeburtliche Entwicklungsphase beim Hund wird auch pränatale Phase genannt. |
![]() | Die vorgeburtliche Entwicklungsphase beim Hund wird auch pränatale Phase genannt. |
Hundewelpen sind sogenannte Nesthocker, sie werden völlig hilflos geboren. Ein Wurf besteht aus etwa 2 bis 6 Welpen, nur selten wird lediglich ein Welpe geboren. Hatte die Hündin bereits mehrere Geburten, kann ein Wurf auch mal aus 10 oder mehr Welpen bestehen. Dieses ist jedoch auch bereits bei einem ersten Wurf einer Hündin möglich.
Obwohl sie bereits bei der Geburt ein flaumiges Fell haben, sind sie sofort krabbelnd auf Wärmesuche. In der sogenannten Vegetativen Phase sind alle lebenserhaltenden Funktionen genetisch verankert. | ![]() |
In dieser Phase sind sie noch sehr Schutzlos und auf ihre Mutter angewiesen, welche sie immer wieder zurück zu den anderen holt, falls eines der blinden Welpen in die falsche Richtung krabbelt. Aber auch sonst brauchen die Kleinen ihre Mutter sehr, nicht nur als Ernährerin, sondern auch als Auslöser für ihre Ausscheidungen. Die Welpenstube wird von der Mutterhündin sauber gehalten, indem sie die Ausscheidungen der Babys ableckt. Mit der Zunge werden die Kleinen von ihrer Mutter sowohl gereinigt als auch massiert, um die Verdauung anzuregen, denn nur sind diese in der Lage selbständig Urin und Kot abzusetzen.
Nach zwei Wochen können neben Schlafen, Saufen, Suchen und wieder Schlafen die ersten größeren Veränderung in der Entwicklung des Welpen festgestellt werden.
Die Stimme wird bereits genutzt: Beim Saugen kann man die Welpen wohlig schmatzen und grunzen hören. Ist ihre Suche nach Wärme oder Milch nicht sofort erfolgreich, beschweren sie sich lautstark mit fiepsenden, quengelnden Tönen.
![]() | Von der 2. bis zur 3. Lebenswoche: Diese Lebensphase des Welpen wird manchmal auch "Phase des Erwachens" genannt, denn um den 10. bis 13. Lebenstag öffnen sich langsam die Augen und Gehörgänge. |
In den nächsten Tagen (etwa ab dem 18. Lebenstag) folgen zaghafte Laufversuche. Die Muskeln der Beine müssen erst aufgebaut werden, die Welpen torkeln und fallen häufig um. Aber in nur wenigen Tagen haben sie ihr Gleichgewicht gefunden und erkundigen munter tapsend schon ihre Umgebung. Die Stimmen der Welpen werden lauter und im Alter von etwa 3 Wochen folgen erste Belltöne. Mit dem Neuerwachen der Sinne bekommen die Welpen nun auch erste Eindrücke des Sozialverhaltens durch ihre Mutter und die Geschwister.
Inzwischen ist der Welpe schon um einiges größer geworden. Die ersten Milchzähne brechen durch das Zahnfleisch, er kann selbständig seine Körpertemperatur regeln und er ist erstmals in der Lage ohne Hilfe der Hündin selbstständig Urin und Kot abzusetzen.
Eine sehr wichtige Zeit im Leben eines jeden Hundes stellt die Prägephase dar, die in der 4. Lebenswoche beginnt und etwa bis zur 7. Woche andauert. In dieser Zeit können und müssen die Welpen unglaublich viel verarbeiten und schnell lernen. Spielerisch werden die ersten Rangkämpfe unter den Welpen ausgetragen.
![]() | Dieses Raufverhalten entwickelt sich ab der 4. bis 5. Lebenswoche. Die Welpen raufen und quieken um dann einige Minuten später wieder einträchtig und müde bei den anderen Wurfgeschwistern zu liegen. |
Nun ist auch der richtige Zeitpunkt, um die Kleinen an möglichst viele Eindrücke zu gewöhnen, die jeder Hund kennen sollte. Alle Lebewesen, Situationen und Impressionen, die der Welpe jetzt kennen lernt, prägen sich in seinem Gedächtnis ein und er wird sie nie mehr vergessen. Je mehr er lernt, desto weniger wird er sich in Zukunft von ungewohnten Situationen oder Geschöpfen ängstigen lassen. Er untersucht ausgiebig schnüffelnd jeden Gegenstand, Mensch oder Tier und steht allem Neuen offen und neugierig gegenüber. Jetzt kann ihm auch bereits die erste feste Welpennahrung zusätzlich zur Muttermilch angeboten werden.
Vor Abschluss der Prägephase sollten die Welpen keinesfalls bereits von ihrer Mutter dauerhaft getrennt werden. Werden Hundebabys in dieser wichtigen Entwicklungsstufe zu sehr isoliert bzw. mit nur wenigen Situationen und Eindrücken konfrontiert, sind spätere Verhaltensstörungen nicht nur möglich sondern fast vorprogrammiert. | ![]() |
![]() | Hundebaby: Von der 8. bis 12. Lebenswoche: Die Sozialisierungsphase beginnt etwa mit der 8. Lebenswoche und reicht bis zur 12. Woche. |
Muttermilch wird nicht mehr benötigt und die Hundemama lässt die Kleinen kaum noch saugen. Da nun auch die ersten Zähnchen voll entwickelt sind, ist das Saugen für die Hundemutter nun schmerzhaft.
Ab der 10. Woche ist der früheste Zeitpunkt, um einen Welpen in seine neue Familie abzugeben.